Dienstag, 28. April 2015

52/52 Challenge: Das Bett teilen

Die 19. Kurzgeschichte. \o/
Und ich glaube, ab jetzt kommen die ganzen Fanfiktion One-Shots. ;D Ich bin und bleibe eben ein Fangirl.
Fandom von dieser hier: Free!

Wort: Ruhe
Wörter: 922


Das Bett teilen

Es war Nacht, das Licht war aus und es war still in dem Raum mit dem Doppelbett. Na ja, es war beinahe still.
Haru hatte die Decke bis unter die Nase gezogen, die Beine soweit angewinkelt wie möglich und die Arme um seinen Oberkörper geschlungen. Dennoch zitterte er am ganzen Körper und konnte nicht aufhören, mit den Zähnen zu klappern.
Er mochte es einfach nicht, an fremden Orten zu schlafen. Sein eigenes Bett war ihm am liebsten. Das kannte er. Es war bequem, die Decke dick genug, das Kissen nicht zu weich und nicht zu hart. Jetzt gerade war das Kissen zu weich und die Bettdecke zu dünn und die Matratze war ebenfalls zu weich und irgendwie zog es in diesem Zimmer und überhaupt fühlte er sich unwohl. Rin hatte ihn einfach mit nach Australien genommen. Er wusste gar nicht, was er hier eigentlich sollte.
Rin auf der anderen Hälfte des Bettes seufzte. Bei Harus Gezittere und Zähne Geklappere konnte er unmöglich schlafen. Er teilte sich bei Samezuka zwar seit nicht ganz zwei Jahren ein Zimmer mit jemandem und so war es auch während seiner Zeit in Australien gewesen, aber er hatte immer das Glück gehabt, dass seine Zimmergenossen zumindest wenn's ums Einschlafen und Schlafen ging, recht ruhig waren.
Mit Haru hätte er es wohl keine einzige Nacht ausgehalten. Er würde es diese Nacht nicht aushalten! Dieses Geklappere und Gezittere machte ihn ganz irre. Dass Haru aber auch von Natur aus jemand sein musste, dem ständig kalt war. Haru würde auch im Winter draußen schwimmen, weil er das Wasser so sehr liebte und da wäre ihm die Kälte absolut egal, aber sonst fror er bei der kleinsten Kleinigkeit. Das war schon immer so gewesen und es würde wohl immer so bleiben.
''Eisklotz'' hatte Rin Haru mal in der Grundschule genannt. Bei dem Gedanken musste Rin grinsen. Im Gegenzug hatte er sich von Haru anhören müssen, er wäre eine wandelnde Sauna. Nur mit Mühe konnte Rin das Lachen unterdrücken. In diesem Moment wurde ihm wieder bewusst, wie froh er war, dass Haru und er sich seit letztem Sommer, nachdem sie die Relay zusammen geschwommen waren, wieder richtig gut verstanden. Richtig gut war ja noch untertrieben. Rin spürte, wie seine Wangen warm wurden.
Da Haru noch immer am Zittern und mit den Zähnen Klappern war, drehte Rin sich nun endlich zu ihm um. Dieses Beziehungsdings, was sie irgendwie hatten, war komisch, weil sie nie richtig darüber gesprochen hatten und es einfach irgendwie passiert war. Deshalb waren sie irgendwie eigentlich immer nur noch bloß Freunde. Aber insgeheim hatte Rin sich schon ein bisschen über das Doppelbett gefreut, hatte aber automatisch so reagiert, wie er nun mal reagieren würde, wenn sie nur Freunde waren. Und Haru hatte ja auch so reagiert, wie sie das eben tun würde, wenn sie nur Freunde waren.
Man, das war alles ganz schön verwirrend. Sie sollten das mal klären. Ein für alle Male. Vielleicht sollte Rin es jetzt ansprechen? Doch allein bei dem Gedanken schnürte sich ihm der Hals zu und sein Herz pochte so heftig, dass er dachte, es würde ihm aus der Brust springen. Gott, so würde er nie schlafen können!
Sich auf die Unterlippe beißend drehte Rin sich um, sodass er nun Haru vor sich liegen sah. Er hatte die Decke ganz hochgezogen, trotzdem zitterte er noch. Wie konnte jemandem wie ihm, der bei jeder Gelegenheit einfach so ins Wasser sprang, so kalt sein? Und es war nun wirklich nicht kalt im Zimmer. Zumindest nicht Rins Empfinden nach. Aber gut, er war ja eine wandelnde Sauna.
Das Bett quietschte protestierend, als Rin sich in die Mitte schob und schließlich die Arme unter der Decke um Haru legte, um ihn an seine Brust zu ziehen.
Haru riss die Augen auf, als er Rins Arme um sich fühlte. Rins nackte Arme berührten Harus, Haut auf Haut. Haru erschauderte, dieses Mal nicht weil ihm kalt war. Nach anfänglicher Angespanntheit entspannte Haru sich langsam in Rins Armen. Seine Hände, die ganz kalt waren, hatte er auf Rins Arme, die ihn umschlossen, gelegt. Da war Rin erschaudert. Harus Griff war so fest und seine Hände wirklich sehr kalt auf Rins warmer Haut. Am wärmsten war aber wohl sein Gesicht. Es glühte und Haru konnte sicherlich sein heftig pochendes Herz fühlen.
„Ist dir jetzt warm?“, flüsterte Rin nach einer Weile. Seine Stimme klang heiser.
„Ja“, erwiderte Haru leise, kaum hörbar und schmiegte seinen Kopf an Rins Oberarm. Wieder erschauderte Rin und ein glückliches Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus. Es konnte also tatsächlich so einfach sein. So einfach, wie es gewesen war, einander fest zu umarmen, als sie noch jünger gewesen waren. Und es fühlte sich so natürlich an, diese Position, das Alles.
Plötzlich bewegte sich Haru in Rins Armen. Für einen Moment dachte Rin, ihm wäre das Ganze doch unangenehm und er wollte doch nicht mehr als Freundschaft, aber dann hatte er plötzlich Harus Gesicht direkt vor seinem und erkannte, dass Haru sich bloß in seinen Armen gedreht hatte. Seine Hände lagen jetzt auf Rins Brust und Rin konnte seinen Atem auf seinem Gesicht spüren.
Haru blickte Rin direkt in die Augen. „Ich liebe dich, Rin.“
Blinzelnd starrte Rin den anderen Jungen in seinen Armen an. W-Was? „B-Baka“, brachte Rin mit roten Wangen hervor. Als Haru allerdings seinen Kopf in Rins Halsbeuge schmiegte, die Augen schloss und verträumt lächelte, machte sich in Rin ein wohlig warmes, glückseliges Gefühl breit und er betrachtete Haru liebevoll lächelnd. „Ich liebe dich auch.“
Dann war endlich Ruhe und sie schliefen Arm in Arm ein.

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