Dienstag, 2. Juni 2015

52/52 Challenge: Liebe fragt nicht

Nr. 42. :)
Und waaaaaah, es ist ziemlich lang und ja... ;D

Fandom: Code Geass (Spoiler!)

Wort: Vernunft
Wörter: 3946

Liebe fragt nicht

Liebe hat nichts mit Vernunft zu tun. Liebe passiert einfach. Mit der Zeit kann sie gefestigt und vertieft werden oder zerbrechen. Es gibt sie in den unterschiedlichsten Ausführungen – Geschwisterliebe, Hassliebe, Liebe im Sinne von Freundschaft, die erste Liebe, die eine wahre Liebe und noch viele, viele mehr. Jede dieser Arten von Liebe kann auf ihre Weise unheimlich stark und so gut wie unzerstörbar sein.
Doch es gibt nur diese eine Art von Liebe, die allem trotzt und alles überdauert, die unsterblich ist. Die Liebe des Lebens, Seelenverwandtschaft, Schicksalsliebe.
Die meisten Menschen erfahren diese Art von Liebe niemals, weil die Zwei zueinander gehörenden Seelen sich niemals treffen, ihre Schicksale sich niemals kreuzen. Irgendwann werden sie einander natürlich schon begegnen, denn das ist ihr Schicksal, aber das kann auch erst in einem ganz anderen Leben sein.
Lelouch liebt Nunnally, das weiß er, das ist sicher. Die Liebe zu seiner kleinen, gelähmten, blinden Schwester ist alles, was er hat, alles, was er ist, alles, was ihn ausmacht. Sie ist der Grund für alles, für jede seiner Taten. Für sie will er die Welt zu einem besseren Ort machen. Diese Liebe ist klar, rein, unverfälscht. Eine unschuldige Liebe unter Geschwistern. Sie ist sehr mächtig, ohne Zweifel. Geschwisterliebe zählt zu den mächtigsten Arten von Liebe und Lelouchs Liebe zu Nunnally könnte nicht stärker sein. Ja, sie ist schon beinahe zu stark. Sie macht Lelouch blind und schärft gleichzeitig seinen Verstand auf ein Maximum, das wirklich gefährlich ist.
Lächelnd sitzt Lelouch in dem großen Schlafzimmer des Königs von Britannia. Es ist jetzt sein Schlafzimmer. Er ist jetzt der König von Britannia. Er hält alles in seinen Händen. Er kann diese Welt jetzt zu einem besseren Ort machen. Daran arbeitet er auf Hochtouren. Es ist das Wichtigste überhaupt, war es schon immer, seit dem Tod von seiner und Nunnallys Mutter.
Sein Lächeln schwindet, als er daran denkt, wen er alles mit hineingezogen hat. Es ärgert ihn, dass er nichts alleine schaffen konnte. Für alles braucht er jemanden. Für alles. Selbst für den allerletzten Schachzug. Nichts, aber auch gar nichts kann er alleine zu Stande bringen. Armselig. Aber nur menschlich. Ja, er ist ein Mensch, trotz des Geass. Auch das weiß er. Auch das ist sicher.
Und noch eine Sache ist sicher. Eine Sache, die er nicht versteht und wohl nie verstehen wird – Suzaku.
Rein logisch kann er das Denken und Verhalten und auch die Gefühle seines Kindheitsfreundes, Feindes und nun Partners nachvollziehen. Es ist nicht sonderlich schwer. Suzaku ist nicht kompliziert gestrickt, im Gegenteil. Aber er hat einen sehr komplizierten, schwierigen Weg gewählt. Doch auch das kann Lelouch verstehen. Das macht alles Sinn. Das ist nicht das Problem, nicht der springende Punkt. Nein, das Rätsel, das er nicht lösen kann, sich nicht erklären kann, ist ein ganz anderes.
Es ist das Rätsel der Liebe. Bedingungsloser, alles ertragender, intensiver, leidenschaftlicher Liebe. Eine Liebe, ein Gefühl, so stark, dass es Suzaku und auch Lelouch selber alle Vernunft vergessen lässt.
Man sollte meinen, es wäre in ihrer Lage ein Gefühl, das plötzlich zuschlägt. Aber nein, es war von Anfang an da, ganz von Anfang an, diese tiefe, tiefe Verbindung. Und es ist immer da. Immer. Jede Sekunde. Und es wird immer da sein. Das wissen sie beide. Das ist sicher.
Dementsprechend ist auch eines sicher – Lelouch blickt auf die Tür zu seinen Gemächern, Suzaku steht dort draußen. Aber nicht mehr lange. Nicht mehr lange. – und zwar, dass diese Tür sich öffnen wird. Genau das geschieht keine Sekunde später.
Ein schwaches Lächeln ziert Lelouch Lippen, als Suzaku sich zu ihm umdreht, nachdem er die Tür gut verschlossen hat. Suzakus unbewegtes Gesicht verwandelt sich langsam in einen sanften, liebevollen Ausdruck. Er lächelt ebenfalls, aber viel deutlicher, viel freier, viel erfreuter.
Mach nicht immer so ein Gesicht, Lelouch“, sagt er leise, als er näherkommt. Schmerz flackert in seinen Augen und Lelouch will den Blick abwenden, aber da steht Suzaku bereits vor ihm und beugt sich zu ihm runter. Er legt eine Hand an Lelouchs Wange und hebt Lelouchs Kinn leicht an, damit dieser ihm in die Augen sehen muss.
Natürlich könnte Lelouch immer noch wegsehen, aber er kann nicht, er darf nicht. Irgendwo ist es nämlich seine Strafe – der Schmerz in Suzakus Augen. Seine Strafe dafür, dass so viele sterben mussten, so viele Opfer, so viele Leidtragende. Der Schmerz in Suzakus Augen steht stellvertretend für allen Schmerz und alles Leid, was er verursacht hat.
Lelouch kann nur hoffen, dass der Frieden, den er erschaffen wird, am Ende allen Schmerz und alles Leid aufwiegen wird. Es ist eine schwache Hoffnung und für Viele wird es kein Trost sein. Viele wird nichts über das hinwegtrösten können, was er getan hat. Doch diese Hoffnung ist alles, was er hat.
Diese Hoffnung, seine Liebe zu Nunnally und Suzaku sind alles, was er hat, alles, was er ist. Vielleicht doch ein bisschen viel, wenn man bedenkt, was er schon alles genommen hat.
Deswegen kann er Suzaku auch nicht ganz verstehen. Was soll das? Warum liebt er ihn trotzdem, obwohl er Euphie getötet hat? Obwohl er all diese schlimmen Dinge getan hat...
Hör bitte auf, so zu schauen“, wiederholt Suzaku seine Bitte und beugt sich noch tiefer zu Lelouch hinunter, bis ihre Lippen aufeinander treffen.
Lelouch wurde schon mehrmals geküsst, abgesehen von Suzaku waren es nur Mädchen, aber er glaubt nicht, dass das unbedingt das Ausschlaggebende dafür ist, dass die Küsse, die Suzaku und er teilen, anders macht. Es ist Suzaku und diese absolut kopflose, bedingungslose Liebe, die sie allen Widrigkeiten zum Trotz teilen.
Jeder Kuss mit Suzaku beginnt vorsichtig, zärtlich, vortastend. Es ist, als würden sie einander jedes Mal aufs neue Kennenlernen. Als würden sie sich jedes Mal wieder zum ersten Mal küssen.
Nach dem zärtlichen Anfang kommt die Verzweiflung. Leise schleicht sie sich an, um plötzlich mit ihrer eiskalten Hand zuzuschlagen. Es tut weh. Es brennt, eiskaltes Feuer, jedes einzelne Mal. Lelouch klammert sich an Suzaku und Suzaku an Lelouch und Tränen treten ihnen in die Augen. Sie schnappen nach Luft, unterdrücken ihr Schluchzen und blinzeln, um die Tränen am Fließen zu hindern.
Eine einzelne Träne stehlt sich aus Suzakus Augenwinkel. Rasch streicht Lelouch sie mit seinem Daumen zur Seite. Sie blicken einander in die Augen. Das ist die Stille. Auch die gibt es jedes Mal. Diese Stille, die alles verschluckt, alles unbedeutend macht. Sie scheint ewig zu dauern, als würde die Zeit stehen bleiben.
Suzaku atmet tief ein, doch es ist Lelouch, der seine Hände in das braune Haar des anderen Jungen gräbt und ihn zu sich auf das große Bett zieht.
Ihre Lippen, ihre Körper prallen aufeinander. Die Leidenschaft und das Verlangen kommen und reißen sie mit sich. Wie Wellen in einem Sturm brandet es über sie hinweg und begräbt sie immer wieder unter sich. Sie haben nur sehr wenig Zeit, um zwischen den einzelnen Wellen Luft zu holen. Doch wenn sie Luft holen, sehen sie einander immer an, direkt in die Augen und spüren wieder für einen zeitlosen Moment die Stille.
Umso lauter sind die Momente, wenn die Wellen sie unter sich begraben und sie einander küssen und berühren. Das Verlangen wütet in ihnen wie ein wildes, unstillbares Monster. Keiner von ihnen kann es aufhalten. Keiner von ihnen will es aufhalten. Das könnten sie auch gar nicht. Es ist einfach zu stark.
Stöhnend windet Lelouch sich unter Suzaku. Es ist so heiß. Er ist so heiß. Er fühlt seine Haut brennen unter Suzakus Berührungen und seinen Lippen. Jede Stelle, die er noch nicht berührt hat, brennt ebenfalls, sehnt sich nach der Nähe dieses einen Menschen, den er noch hat. Ohne Suzaku hätte er vielleicht längst den Verstand verloren, sehr wahrscheinlich sogar... Es ist Suzaku. Am Ende ist es immer Suzaku, alles. Er hält ihn, stützt ihn, hält ihm den Rücken frei, erinnert ihn. Er ist immer da, immer.
Jedes Mal weinst du“, flüstert Suzaku mit schmerzerfüllter Stimme. Erschrocken sieht Lelouch zu ihm auf und fasst sich an die Wange. Ja, er weint schon wieder, obwohl er sich, wie jedes Mal, fest vorgenommen hat, es nicht zu tun.
Etwas beschämt wendet er den Blick ab. Er ist nicht nur beschämt, sondern auch enttäuscht von sich selbst. Anstatt Suzaku abzulenken, ihm das kleine bisschen Glück, das er ihm geben kann, zu geben, tut er ihm noch mehr weh. Manchmal fragt Lelouch sich ernsthaft, warum Suzaku ihn nicht längst getötet hat. Er hatte so viele Gelegenheiten und so viele Gründe.
Suzaku weiß genau, was Lelouch denkt. Er kennt ihn sehr gut, besser als jeden anderen. Und ja, es tut alles schrecklich, schrecklich weh und er kann nichts dagegen tun, gar nichts. Außer das hier. Das hier ist irgendwie ein kleiner Trost, ein winzig kleiner bloß, aber ein unheimlich bedeutender. Am Ende wird es Suzaku nur mehr zerstören, das weiß er, aber er denkt nicht daran, was sein wird, nicht in diesen Momenten. Nein, diese Momente gehören ihnen Zwei ganz alleine. Hier und jetzt gibt es keinen Zero, kein Zero Requiem, keine Abmachung zwischen ihnen, keine alte Feindschaft, kein Hass, nur Liebe.
Seine eigenen Tränen hinter seinen Augenlidern versteckend beugt Suzaku sich tief nach unten und küsst Lelouch Tränen weg. Er soll glücklich sein in diesen Momenten und nicht weinen. Er soll in diesen Momenten nichts in Frage stellen, sich für nichts hassen. Er soll sich geliebt fühlen, in der wenigen Zeit, die ihm noch bleibt, die ihnen beiden noch bleibt.
Erneut gräbt Lelouch die Hände in Suzakus Haar, zieht ihn so tief es geht, zu sich hinunter, während sie einen leidenschaftlichen, nicht enden wollenden Kuss teilen. Der Schwarzhaarige schlingt die Beine um die Mitte des anderen Jungen, seufzt an seinem Mund und streichelt neckend seinen Nacken. Suzaku liebt das. Es ist seine empfindliche Stelle.
Sofort antwortet ihm ein wohliges Aufseufzen und sie sehen einander aus verlangenden Augen an. Zeit, zu vergessen. Zeit, einfach nur zu sein und zu lieben. Zeit für das, was hätte sein können, in einem anderen Leben.
Langsam öffnet Suzaku die Knöpfe von Lelouchs Hemd. Sie lassen sich immer Zeit. Das ist es, was sie nicht haben, Zeit. Aber sie nehmen sie sich. Sie nehmen sie sich, weil es gleichzeitig auch das Einzige ist, was sie noch haben. Zeit. Nur ein klein wenig Zeit.
Lelouch hebt den Kopf und knabbert an Suzakus Hals, während dieser weiter sein Hemd aufknöpft. Sie lassen sich von ihren Gefühlen durchfluten, genießen sie, kosten sie aus. Solange sie noch dürfen. Solange sie noch können.
Lelouch“, seufzt Suzaku. Der letzte Knopf ist geöffnet. Seine Hände streichen über den Bauch des Schwarzhaarigen und wandern langsam seinen Oberkörper hinauf.
Suzaku“, erwidert Lelouch, als eine der Hände des Braunhaarigen über eine seiner Brustwarzen streicht. Wieder blicken sie einander an. Sie verstehen sich ohne Worte. Lelouch setzt sich halb auf und Suzaku streift ihm das Hemd von den Schultern. Es fällt neben dem Bett zu Boden.
Sie schlingen die Arme umeinander, küssen sich wieder, so intensiv wie nur möglich. So lange wie nur möglich. Und doch wird es nie genug sein. Niemals. Und sie haben nicht einmal ein ''für immer'', nicht einmal ein kleines, nicht einmal die Hoffnung. Nichts. Sie haben nur jetzt. Nur diese Momente absoluter Unvernunft, so wie ihre Liebe absolute Unvernunft ist.
Als sie es schaffen, ihre Lippen wieder voneinander zu lösen, setzt Lelouch sich auf, um Suzakus Hemd zu öffnen und ihm von den Schultern zu streifen. Währenddessen verteilt er unzählige Küsse auf seiner Brust und hört gar nicht mehr damit auf. Bei den Brustwarzen des Braunhaarigen verweilt er und geht sehr schnell vom Lecken zum Saugen über. Er macht es mit einer solchen Sanftheit und Hingabe, dass es Suzaku um den Verstand bringen würde, wenn er diesen in ihren gemeinsamen Momenten nicht sowieso schon über Bord geworfen hätte.
Suzaku ist etwas überrascht, als er mit einem Mal unter Lelouch liegt. Aber es ist nichts Ungewöhnliches. Es passiert öfters mal, dass Lelouch die Führung übernimmt, auch wenn er sie ein klein wenig lieber Suzaku überlässt, letztendlich tut er das am Ende auch eigentlich immer. Das ist gut, denn Suzaku mag es nicht, dass Lelouch diese Momente der Zweisamkeit nicht so recht vom Rest seines Lebens zu trennen vermag. Vieles tut er nicht zuletzt aus Schuldgefühlen und das will Suzaku nicht. Er soll es tun, weil er es will, weil er ihn liebt, weil sie sich lieben.
Doch ausreden kann er es ihm nicht. Er kann nur sein Bestes geben, es ihn vergessen zu lassen.
Bedächtig, so wie sie alles tun, zieht Lelouch seinem Geliebten die Hose samt Boxershorts aus. Das Geräusch der zu Boden fallenden Klamotten ist noch zu hören, als Lelouch sich schon zu Suzakus halbsteifen Penis hinunterbeugt und ihn zu massieren beginnt. Mit leicht geöffneten Lippen gibt Suzaku sich jeder einzelnen Berührung hin.
Die Geräusche der Lust, die dabei aus seinem Mund kommen, machen Lelouch glücklich. Nichts macht ihn glücklicher, als mit Suzaku zusammen zu sein. Das war schon immer so. Er tut alles für Nunnallys Glück, für eine friedlichere Welt. Sein eigenes Glück ist Suzaku. Das weiß er. Das ist sicher. Nichts ist so sicher, wie das. Wenn alles andere zerbricht, darauf kann er sich verlassen. Umso schlimmer, was er Suzaku antut. Umso schlimmer, was Suzaku für ihn, für den Frieden der Welt auf sich nehmen muss. Wenn er könnte, würde er ihn raushalten. Wenn er könnte und Suzaku ihn lassen würde.
Doch es ist wie es ist. Sie haben nur diese Momente. Diese Momente sind alles. Alles, was er Suzaku geben kann. Alles an für ihm eigentlich verbotenem Glück, das er genießen kann.
Also lässt er sich fallen und geht in seinen Gefühlen auf, mit jeder Sekunde mehr. Denn mit jeder Sekunde wird es leichter. Es fühlt sich gut an, loszulassen, es zuzulassen. Das kann er nur bei Suzaku. Niemand anders kennt sein wahres Ich und niemand anders wird es je kennen. Es wird immer ihr Geheimnis sein. Irgendwie ist das auch ein schöner Gedanke.
L-Lelouch! Ahhhhhhh...!“, stöhnt Suzaku und gräbt die Hände in das schwarze Haar seines Liebsten. Er leckt über seinen Schaft und dann über seine Eichel, so hingebungsvoll, so intensiv. Dann nimmt er ihn in den Mund und bewegt seinen Kopf auf und ab. Aus halb geschlossenen Augen sieht Suzaku ihm dabei zu. Doch dann überkommt es ihn so heftig, dass er die Augenlider zusammenpresst und mit einem lauten Aufstöhnen den Rücken durchdrückt.
Als Lelouch nicht gleich aufhört, sondern weitermacht, setzt Suzaku sich auf und legt die Hände an Lelouchs Wangen, um sein Gesicht zu seinem hochzuziehen. Der Zungenkuss ist feucht und voller Lust, aber nicht diese ungestüme, ungezügelte Art von Lust, sondern eine unter Kontrolle gehaltene, deren ganzes Ausmaß man erschmeckt.
Uuuugh“, stöhnt Lelouch in den Kuss hinein und eine von Suzakus Händen gleitet zwischen Lelouchs Beine, wo sich bereits eine deutliche Beule abzeichnet. Unkontrolliert entweicht dem Schwarzhaarigen ein Stöhnen nach dem anderen. Er ist Suzaku vollkommen ausgeliefert, emotional und körperlich und verdammt, ist das ein berauschendes Gefühl!
Es kehrt wieder ein Moment der Stille ein, nachdem Suzaku Lelouch an der Hüfte gepackt und auf die Matratze gedrückt hat. Seine Augen wirken so tief, denkt Lelouch und Suzaku denkt das Gleiche und sie wissen Beide, dass sie einander in- und auswendig kennen. Zusammen können sie alles sein und alles schaffen.
Lelouch lächelt bei dem Gedanken, ein richtiges, breites, ehrliches Lächeln, das Suzaku nur erwidern kann, bevor er ihre Lippen ein weiteres Mal miteinander verbindet. Er küsst sich seine Brust hinab, bis runter zum Bund seiner Hose, die er ihm auszieht und die ebenfalls ihren Weg auf den Boden findet.
Kurz fühlt Lelouch sind entblößt. Auch das ist etwas, das jedes Mal auf die eine oder andere Weise passiert. Suzaku hat sehr viel Macht über ihn und das weiß er auch. Er könnte sie jederzeit gegen ihn verwenden, jeder Zeit. Doch Suzaku lächelt nur, sein warmes, liebevolles Lächeln, das Lelouch an eine durch die Wolken brechende Sonne erinnert.
Hab keine Angst“, flüstert Suzaku, als ihre Gesichter sich wieder ganz nah sind. Jetzt lächelt auch Lelouch. Es ist schon fast eine Tradition, dass er diesen Satz sagt und Lelouch antwortet stets mit: „Ich vertraue dir.“ Denn das ist die Wahrheit. Die reine Wahrheit. Wenn er auch niemand anderem vertraut, niemand anderem vertrauen kann, Suzaku vertraut er. Er vertraut ihm alles an, alles. Nunnally und ihr Glück, den Frieden, sein Leben und seinen Tod. Und sein Herz. Er hat auch sein Herz. Das Herz, von dem nur er weiß, dass es überhaupt existiert.
Ihre Körper prallen aufeinander, dieses Mal richtig. Haut reibt über Haut. Sie fühlen die gegenseitige Wärme und es kribbelt und brennt. Es ist zu schön, um wahr zu sein, viel zu schön. Lelouch möchte wieder weinen, doch Suzaku hilft ihm dabei, es nicht zu tun, in dem er anfängt, den Penis des Schwarzhaarigen zu pumpen.
Augenblicklich wird Lelouch von einer Welle der Lust durchflutet und krallt sich ins Bettlacken. Keine Minute später benetzen bereits Lufttropfen seinen Penis. Suzaku küsst Lelouch leidenschaftlich und schiebt drei seiner Finger zwischen ihre Lippen, sodass sie sie gemeinsam befeuchten. Als er den ersten einführt, traut Lelouch sich schon kaum noch zu atmen. Es ist jedes Mal wieder alles so unfassbar. Er hatte nie gedacht, dass Sex wirklich etwas so tolles und besonderes ist Es hat alles immer überspitzt geklungen. Doch Suzaku hat ihn vom absoluten Gegenteil überzeugt.
Suzaku schiebt den zweiten Finger in ihn und beginnt ihn zu weiten. Lelouch krallt sich immer fester ins Bettlacken. Er liebt es zu sehr, viel zu sehr. Es ist so intensiv, so echt und lebendig. Es ist, als würde sein Herz brennen, lichterloh in Flammen stehen. Es schmerzt, aber auch auf eine gute Weise. Ja, es fühlt sich einfach nur unheimlich gut an. Verboten gut und das ist es ja auch. Viel, viel zu gut für ihn.
Der dritte Finger. Hier verliert Lelouch auch endgültig seinen Verstand. Keine Sorge, Schuldgefühle, kein Schmerz, keine Traurigkeit mehr. Das Alles hört auf zu existieren. Es spielt keine Rolle, ist nicht wichtig, ist kein Teil von ihnen Beiden, nicht in diesen Momenten. Sie sind einfach nur zusammen.
Als jetzt ein Moment der Stille einkehrt und sie sich bloß in die Augen blicken, ist dort nur Lust und Liebe zu lesen und nichts anderes. Etwas anderes gibt es in diesem Moment nicht.
Suzaku dringt in Lelouch ein und sie stöhnen im Einklang. Lelouch schlingt haltsuchend die Arme um seinen Geliebten und die Beine um seine Mitte. Er will ihm so nah sein, wie es geht. So nah und noch viel, viel näher. So nah, bis sie eins sind. Bis nichts auf der Welt sie mehr trennen kann. Trennen? Nein, jetzt sind sie zusammen und sie werden diesen Augenblick zu einem kleinen Teil Ewigkeit machen, so wie jeden anderen ihrer gemeinsamen Momente.
Sie halten sich nicht zurück, in keinster Weise. Mit lautem, unbeherrschtem Stöhnen füllen sie den großen Raum. Feuchte Geräusche vom Küssen und Ein- und Ausdringen mischen sich darunter. Leidenschaft und Lust pur fließen durch ihre Adern und für den Moment ist es alles, was sie sind – zwei schwitzende, einander liebende Menschen.
Tief stößt Suzaku wieder und wieder in Lelouch, der beinahe schreit, weil er furchtbar empfindlich ist und es sich furchtbar gut anfühlt. Gut ist weit untertrieben! Fantastisch. Es ist fantastisch, unglaublich, wundervoll.
So eins mit Suzaku zu sein, ihm so nahe zu sein! Das ist... der Himmel auf Erden. Lelouchs Himmel, in der Hölle, in der er lebt. Doch das alles weiß er gerade nicht. Von all dem hat er gerade keine Ahnung. Er ist nur ein Mensch, der liebt und geliebt wird und das auf die stärkste, intensivste und mächtigste Weise überhaupt. Seelisch, körperlich,...
Lelouch! Lelouch!“, ruft Suzaku und küsst den anderen Jungen wild und unnachgiebig, als wolle er nie mehr damit aufhören und das würde er auch nicht, wenn er könnte. Wenn er könnte, würde er Lelouch immer und überall küssen. Seine Hand halten, ihn halten, für immer...
Suzaku! Suzaku!“, erwidert Lelouch genauso ungehalten und sein heftiges Stöhnen wird von dem heftigen Kuss erstickt. Ihre Hüften bewegen sich im gleichen Rhythmus. Ihre Körper fühlen sich an, als würden sie verschmelzen.
Mit jedem Stoß werden sie mehr eins, kommen sich noch näher und näher. Sie bewegen sich nicht nur im gleichen Rhythmus, sondern stöhnen auch gleichzeitig. Die Zeitabstände werden geringer und geringer, bis alles in Stöhnen, Stößen und Ekstase versinkt.
Lelouch zieht sich eng um Suzakus Penis und das bei jedem Stoß für einen längeren Zeitraum. Die Stelle, wo sie verbunden sind, pocht unentwegt und auch Lelouchs Penis pocht und zuckt in Suzakus Hand.
J-Jetzt!“, stößt Lelouch hervor und sie springen Hand in Hand über die Klippe. Sie fallen gemeinsam. Nein, sie fallen gar nicht. Sie fliegen. Mit weit ausgebreiteten Flügeln fliegen sie. Über die Wellen hinweg. Weit, weit hinaus aufs Meer. Dort, wo die Freiheit ist.
Suzaku reibt über Lelouchs Spitze, sodass er seinen Orgasmus in vollen Zügen auskosten kann. Ihm genügt es, Lelouchs lustverzehrtes Gesicht zu betrachten und das Gefühl, noch immer mit ihm verbunden zu sein. Er ist tief in ihm gekommen und Lelouchs Samen läuft über dessen Bauch und Suzakus Hand.
Fast hätte Suzaku das Gefühl überfallen, dass es schon vorbei ist. Aber dann konzentriert er sich darauf, sich aus seinem Liebsten zurückzuziehen und sie stöhnen beide auf. Suzakus Samen fließt aus Lelouch heraus, was immer wieder ein seltsames Gefühl ist, aber auch ein Beweis, dass das eben kein Traum gewesen ist.
Wir sollten duschen, uns saubermachen“, murmelt Lelouch, als Suzaku sich neben ihn auf die Matratze legt. Der Braunhaarige stützt sich mit einem Ellbogen ab und blickt seinen Liebsten an. Er schaut verliebt, aber auch nachdenklich. Sein Lächeln hat einen traurigen Zug, Lelouch kann das einfach nicht ignorieren und Suzaku kann es manchmal einfach nicht unterdrücken, auch wenn er so gerne würde. So, so gerne würde er alle Widrigkeiten ignorieren. Aber es geht eben nicht. Es geht nicht.
Lelouch schließt die Augen und dreht sich auf die Seite, zu Suzaku, die Hände an seine Brust legend. Er fühlt den Herzschlag seines Geliebten unter seinen Fingern, fühlt Suzakus Wärme, seine Nähe, seine bloße Anwesenheit, seine einfache Existenz, an der nichts einfach ist und auch seine Anwesenheit hier bei ihm, kostet ihn so viel.
Suzaku beugt sich vor, küsst Lelochs Stirn. „Ich liebe dich“, haucht er an Lelouchs Ohr.
Lelouch schnieft, hebt eine Hand und streichelt zärtlich Suzakus Nacken. Er lächelt. „Ich liebe dich auch.“
Minutenlang liegen sie noch so da. Sie zählen die Zeit nicht. Es wird zu kurz sein. Alle Zeit der Welt würde zu kurz sein. Aber es muss reichen. Mehr als diese Zeit haben sie nicht.
Und manchmal, wenn sie sich dann in den Armen halten und alles wieder ganz still ist und die Zeit eingefroren zu sein scheint, wissen sie zu schätzen, wie froh sie über diese gemeinsamen Momente sein können. Sie haben sie, diese Zeit und dafür sind sie dankbar.
In ihren Herzen, ihren Erinnerungen wird ihre Liebe ewig weiterleben, auch wenn es bald nur noch einen geben wird, dessen Herz schlägt und der sich erinnern kann. Suzaku wird niemals vergessen, was sie gehabt haben, haben konnten, was sie jetzt haben und wie wertvoll es ist. Niemals wird er das vergessen.
Und auch Lelouch nicht. Wenn es ein Leben nach dem Tod geben sollte, wird er Suzaku und ihre Liebe nie vergessen. Wie könnte er? Der Frieden ist sein großes Ziel, aber letztendlich wird für sein Herz immer nur diese gemeinsame Zeit gezählt haben. Diese Zeit, die er eigentlich nicht verdient hat und die dadurch noch viel bedeutsamer ist.
Dass Liebe auch vor solchen Menschen wie ihm keinen Halt macht... Liebe fragt nicht. Liebe ist nicht vernünftig, sie kennt gar keine Vernunft. Sie ist und dank Suzaku weiß Lelouch das. Er weiß es und es ist so sicher, wie nichts anderes.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen