Samstag, 30. Mai 2015

52/52 Challenge: Schattenkrieg - Löwe

Die Nr. 39. :)
Fortsetzung von Schattenkrieg - Der General

Wort: Löwe
Wörter: 680

Schattenkrieg - Löwe

Es war alles, wie immer, ein vollkommen normaler Schultag. Es war Pause und es war laut und eine Reihe Leute, die sich seine Freunde nannten, hatten sich um einen Jungen versammelt. Sie saßen zusammen an ein paar Tischen in der Aula, hingen ab. Tatsächlich waren sie seine Freunde, alle, jeder Einzelne.
Mehr oder weniger zumindest. Er mochte sie, sie waren toll, so verschieden und interessant. Er mochte es, ihre Geschichten zu hören und auch ihrem Schweigen zu lauschen. Und sie mochten ihn, bewunderten ihn und redeten gerne mit ihm.
Manchmal war es anstrengend, aber es war wundervoll, denn sie alle waren wundervoll. Er wusste es einfach. In jedem von ihnen steckte etwas ganz Besonderes.
„Und du denkst wirklich, dass ich es dann hinbekomme?“, fragte ihn ein Mädchen und strich sich nervös ihre schwarzen Haare hinters Ohr.
„Aber klar. Wenn du es willst, kannst du alles schaffen“, lächelte er.
„Dankeschön“, flüsterte sie mit leicht geröteten Wangen.
Nachdem er ihr geholfen und gut zu geredet hatte, half er der nächsten Person und danach der nächsten und der nächsten. Er tat es nicht aus Eigennutz. Okay, ein kleines bisschen vielleicht schon. Denn es machte ihn glücklich. Nichts machte ihn glücklicher, als anderen zu helfen und da sie alle zu ihm kamen, konnte er nicht anders. Wenn er jemanden glücklich machen konnte, warum sollte er es nicht tun? Er wollte es.
Natürlich konnte er nicht alles tun, aber irgendwie helfen konnte man eigentlich immer, also gab er stets sein Bestmögliches.
„Manchmal kommt es mir vor, als hättest du schon deine eigene Sekte“, bemerkte sein bester Freund, als sie sich gerade zum Sportunterricht in der Umkleide umzogen.
Er lachte verlegen und kratzte sich an der Wange. „Ist es wirklich so schlimm?“, fragte er und war ehrlich verunsichert.
Sein bester Freund legte ihm eine Hand auf die Schulter und schaute ihm in die Augen. „Ich frage mich nur, wo du bei allem noch Zeit für dich hast.“ Dann ging er schon mal vor in die Sporthalle.
Er hielt im Schuhe binden inne. „Ich brauche Zeit für mich?“, fragte er sich leise selbst und lachte leicht. Sein Herz war viel zu groß, um es nur für sich alleine zu haben.

Rekrut 1, Löwe
Er hat immer jemanden um sich, meist mehrere Leute. Er sagt zu keiner Bitte ''Nein''. Er hilft immer, wo er kann und ist stets freundlich, zuvorkommend und hilfsbereit. Er hat für jeden ein offenes Ohr und es kümmert ihn, egal wie klein das Problem sein mag. Er hat ein unvorstellbar großes Herz. Deshalb ist er der Löwe, weil er das Herz eines Löwen hat.
Für sein Alter ist er recht klein. Er spielt Handball.
Fazit: Er hat sich genau so entwickelt, wie es geplant war. Mit seinem großen Herzen wird er die Gruppe stabil und zusammen halten. Es wird nicht schwer sein, ihn zu rekrutieren.
Der General seufzte. Der Junge war erst vor einem Monat 16 Jahre alt geworden. Den wollten sie ernsthaft in den Krieg gegen die Schatten und die Krankheit schicken? Damals waren sie zwar auch alle sehr jung gewesen, aber nicht so jung. Wie verzweifelt war das Militär eigentlich?
Na ja, ihm blieb leider keine Wahl. Die Präsidentin, nein, Luchs hatte ihn darum gebeten und das Fortbestehen der Menschheit hing davon ab.
Er ließ sein Smartphone zurück in die Innentasche seiner Jacke gleiten, als die ersten Schüler die Sporthalle verließen. Da bei der Akte auch ein Bild von dem Jungen dabei gewesen war, war es leicht, Löwe zu erkennen.
Ohne weiter nachzudenken, ging er auf den Jungen zu. „Hallo. Ich wurde vom Militär geschickt, um dich für eine spezielle Sondereinheit zu rekrutieren. Sie beobachten dich schon seit einer Weile und es hat sich herausgestellt, dass du der perfekte Kandidat bist. Mein Codename ist ''General'', deiner ''Löwe''. Hier ist meine Marke. Wir werden jetzt zusammen in ein Restaurant fahren, wo ich dir alles weitere erkläre. Auf dem Weg kannst du deine Eltern anrufen.“
Der Junge konnte nur überrascht schauen und nicken. Etwas anderes blieb ihm gar nicht übrig. Keine halbe Stunde später hatte die Sondereinheit ihren ersten Rekruten.

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